Neurofeedback

In meiner jugendpsychiatrischen Praxis versuche ich schon lange, die Belastung des kindlichen Gehirn mit Psychopharmake so gering wie möglich zu halten. Die Neurofeedbackbehandlung im Niedrigfrequenzbereich nach S. Othmer bietet dazu eine perfekte Möglichkeit.

Mit der Neurofeedbacksitzung geben wir dem Gehirn die einmalige Gelegenheit, den eigenen Aktivitäts- und Regulationszustand zu bemerken und von alleine gegenzusteuern, so dass die Selbstregulationsfähigkeit kontinuierlich verbessert wird und die Konzentrationsleistung steigt. Die Zusammenarbeit einzelner Hirnbezirke wird so verbessert. Da sich durch wiederholte Impulse neue neuronale Systeme im Gehirn bilden können, bleibt der Effekt nach einer Weile stabil.

Oft können so Medikamente reduziert oder ganz weggelassen werden.

Daher ist diese Behandlung sinnvoll bei Konzentrations- und Lernstörungen, ADHS, Störungen der Impulskontrolle, Entwicklungsstörungen einschl. Autismus, Depressionen, Zwangsstörungen, Anorexia nervosa u. s. w. Auch posttraumatische Hirnveränderungen können aufgefangen werden.

Für die Kinder ist die Neurofeedback-Sitzung angenehm, da die Methode spielerisch funktioniert und so keinerlei leistungsbezogener Stress entsteht. Da es sich bei der Neurofeedback-Behandlung um einen Lernprozess im Sinne des operanten Konditionierens handelt, sollten vom Ablauf her in den ersten 3 Monaten unbedingt zwei Sitzungen Neurofeedback pro Woche stattfinden. Anschließend kann je nach Schweregrad der Symptomatik die Therapiefrequenz gesenkt werden. Es erfolgt ein Ausschleichen der Neurofeedback-Therapie über ein 1/2 Jahr hinweg, dann ist der Effekt stabil und die Therapie abgeschlossen. Die Methode ist noch neu, daher handelt es sich nicht um eine Kassenleistung.

Neben der medizinischen Anwendung kann man Neurofeedback auch sehr gut zur Tiefenentspannung sowie Leistungsverbesserung in allen Bereichen einsetzen. Diese Methode wird bereits regelmäßig von Spitzensportlern in Anspruch genommen.

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